Mittwoch, 22. April 2009

Monsanto: Gen-Konzern als neue Supermacht?


Monsanto, ein 1901 gegründeter Hersteller für Chemikalien gerät neuerlich unter vehementes Kreuzfeuer der Kritik.

Seit 1940 setzt Monsanto unter anderem auch auf den landwirtschaftlichen Bereich, allerdings anders, als man sich denken möge. Der Amerikanische Multikonzern entwickelt genmanipuliertes Saatgut, Wachstumshormone zu Steigerung der Milchleistung von Rindern usw.

In den 60er Jahren während des Vietnamkriegs war Monsanto ein wichtiger Lieferant des chemischen Kampfstoffes "Agent Orange".

Um die Milleniumswende erwarb der Genkonzern weltweit Saatgutfirmen und stieg bis 2005 zum weltweit zweitgrößten Saatgutanbieter weltweit auf und bedient den Gentech-Saatgut-Markt als größter Anbieter mit ca. 90 Prozent.

Bereits im Mai 2007 errang ein Imker beim Verwaltungsgericht Augsburg einen Erfolg gegen den Anbau von genetisch verändertem Mais den Typs MON810, da der Pollen seines Bienenvolks 4,1 Prozent gentechnisch veränderten Pollen nachwies. Ca 200 Meter vom Bienenstock befand sich ein Genmaisfeld des staatlichen Versuchsgutes neufhof bei Kaisheim.

Der Imker mußte infole einer EU-Bestimmung nunmehr den produzierten Honig mit dem Hinweis "enthält gentechnisch veränderte Organismen" kennzeichnen.

Monsanto hingegen verklagte in den 90er Jahren etwa 150 Bauern wegen Patentverletzungen, da diese selbst Samen aus der Ernte zurücklegen und diese als Aussaat im Folgejahr zu verwenden.

Monsanto strengt enorme Bemühungen an, selbst Saamen zu produzierende Bauern zu entlarven, engagiert Detektive und ausspähende Landwirte usw.

Durch die regelmäßigen Aufkäufe von Saatgutfirmen erschleicht sich Monsanto kaum bemerkt die absolute Monopolstellung und könnte so weltweit die globale Landwirtschaft unter seine Kontrolle bringen, so die Gegner.

Saatgut von Monsanto sei teilsweise so genetisch manipuliert, dass sich keine Samen aus den Nutzpflanzen gewinnen lassen oder in zweiter Generation nur minderwertige und verminderte Erträge erzeugen.

Das von Monsanto vertriebene Posilac, welches zur Steigerung der Milchleistung von Kühen vertrieben wird, erzeugt in der Nebenwirkung neben anderen Rückgang der Fruchtbarkeit, Erkrankung der Gebärmutter und fördert das hohe zusätzliche Risiko der Euterentzündung. Ein erhöhter Einsatz von Antibiotika ist somit unerlässlich.

Die Qualität der unter der Gabe von Posilac erzeugten Milch ist minderwertig in der Qualität. Milch und Fleisch geben Posilac über die Nahrungskette auch an den Mensch weiter.

Seit 2004 besonders in den südlichen US-Bundesstaaten von einem von Monsanto gezüchteten Superunkraut geplagt, dass die Baumwoll- und Sojabohnenfelder vernichtet. Das Superunkraut "superweed" und weitere pigweeds wie "horseweed", "ragweed" und "waterhemp" vernichten mit ihrer genetisch geformten Dominanz nahezu jede andere pflanzliche Lebensform.

Pigweed, also Superunkraut, kann bis zu 10.000 Samen produzieren. Die Pigweedpflanze an sich ist dürreresitent und verfügt über unterschiedliche Genetik. Ebenso sind Pigweed kaum unter Kontrolle zu bringen und ersticken problemlos junges Pflanzgut, wie etwa das der Baumwolle.

Die Gen-pigweeds sind herbizidresitent und können also nicht mit Unkrautbekämpfungsmitteln vernichtet werden.

Monsanto-Gegner erkennen hierin eine gewinnträchtige Absicht des Gen-Konzerns, da dieser unter dem Handelsnamen "Roundup" eine Reihe von Totalherbiziden auf den Landwirtschaftsmarkt schmeißt. Monsanto, so die Anschuldigungen, soll so künftig alle natürlichen Saatgute zerstören und ebenso alle Landwirte in die Abhängigkeit des Monsanto-Konzerns bringen wollen.

Auch die Totalherbizide könnten beim Menschen reproduktionstoxisch wirken. Bereits bei Seeigel-Embryonen konnte nachgewiesen werden, dass "Roundup" die Zellteilung stört.

Eine Studie der Universität Caen aus Dezember 2008 zeigt, dass Rückstände von "Roundup" in den meisten genetisch veränderten Lebens- und Futtermitteln nachweisbar und zudem auf menschliche Zellen selbst in geringen Dosen sogar schädlich bis tödlich wirken können.

In Deutschland wurde am 14. April 2009 der Anbau von genetisch verändertem Mais des Typs MON810 verboten.

Bitte lesen Sie mehr über Monsanto bei Wikipedia
Mehr zu "Roundup" lesen.
Ein ausführlicher Bericht über Monsantos Super-Gen-Produkte

1 Kommentar:

  1. Na klar, so gehts auch. Erst alles kaputt machen, dann als der Erretter dastehen und dafür kräftig die Hand aufhalten.

    Die Monopolstellungen sind gewünschte Begleiterscheinungen der propagandierten Globalisierung.

    So erzeugt man, wie der Artikel durchblicken lässt, absolute Abhängigkeit die wiederum uneingeschränkte Macht verleiht.

    Dreht ein Monopolist den Lieferantenhahn zu, verrecken Millionen Menschen, verseuchen die die Lebensmittelrohstoffe reduziert man die Bevölkerung ebenfalls und Krebs frisst noch mehr Menschenleben als ohnehin schon.

    Jedem noch so einfachen Menschen, erst Recht aber Gebildeten und Wissenschaftlern muss klar sein, dass genetisch bedingte Lebensmittelrohstoffe in der Nahrungskette so fatale Folgen haben.

    Es sieht so aus, als ob das ganz gezielt gemacht wird.

    Danke für diesen Augen öffnenden Beitrag.

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